Etappe Tag 25: Vaghezza - Lodrino | |
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Distanz/ Gehzeit | 13 km / 4:30 Std. |
Höhenmeter | 2.150m (850m Auf- und 1.300m Abstieg) |
Dauer (addiert) | Rifugio degli Elfi in Vaghezza 1.145m - Rifugio Ca Fiurida 1.165m (0:15h) - Passo del Termine 961m (1h) - kl. Privathaus Roccolo Morandi 1.229m (2h) - Gipfel Monte Palo 1.448m (2:30h) - Rifugio Nasego 1.298m (3h) - Trottoria Genzianella in Lodrino 839m (3:45h) - Hauptstraße in Lodrino 761m (4h) - B&B Isola Verde 765m (4:20h) |
Karten |
Kompass Wanderkarte: WK 103 Le Tre Valli Bresciane Online Karten GPS-Track |
Kurz nach dem Start am Morgen komme ich am Rifugio Ca Fiurida vorbei, das ich am gestrigen Nachmittag nicht gefunden hatte. Es macht aber den Eindruck, als sei es geschlossen. Etwa 100m weiter die Straße runter nach dem Rifugio muss man links abbiegen, und nicht weiter geradeaus gehen (Wegmarkierung fehlt).
Der Sentiero 3V (bzw. L1) führt dann bald zwischen saftig grünen Wiesen hindurch. So üppige Wiesen habe ich seit über drei Wochen nicht mehr gesehen! Nun hat man wirklich das Gefühl, im Mittelgebirge angekommen zu sein.
Etwa 25 Minuten nach dem Rifugio Ca Fiurida zweigt rechts ein Weg ab, der leicht zu verfehlen ist (man landet, wenn man nicht abbiegt, im Garten eines Hauses). An dem Abzweig (direkt vor einem Haus) befindet sich auf dem Boden eine leicht übersehbare Wegmarkierung. Nach dem Abzweig gehts in ein (bei mir gemähtes) Brennesselfeld hinunter. Am Ende dieses Feldes zweigt leicht schräg links ein schmaler Pfad in den Wald hinein, den man wählen muss. In diesem Bereich ist der Sentiero 3V wirklich sehr schwach markiert und teilweise auch ziemlich zugewachsen.
Der schmale Trampelpfad mündet nach kurzer Zeit auf einen breiten Waldweg, den es nun hinab geht bis zu einer Straße, auf der man links einbiegt und bis zur 180 Grad-Kurve läuft. Im Scheitelpunkt der Kurve nimmt man den Feldweg geradeaus. Der Scheitelpunkt der Kurve ist zugleich der Passo del Termine. Ein Paß mit einer einer Höhe unter 1.000m hatte ich wirklich schon lange nicht mehr...
Vom Pass hat man einen guten Blick auf das kleine Bergdörfchen Lavino, das einem ebenfalls den Eindruck vermittelt, man ist nun wirklich in Süditalien angekommen.
Der Feldweg von der Passstraße führt immer weiter geradeaus und geht dann wieder in einen engeren Pfad über, der nach einiger Zeit oben auf einem Grat entlang führt. Der Gipfel im oberen rechten Drittel des Fotos ist der Monte Palo, auf den es heute noch hinauf geht.
Der Grat wird langsam steiler. Die Bäume direkt auf dem Grat sind bereits vertrocknet, weil sie mit ihren Wurzeln kaum Wasser erreichen.
Dann erreicht man eine private Hütte, die Roccolo Morandi.
Hier muss man sich entscheiden (leider ohne Wegweiser): Will man direkt nach Lodrino über den Passo del Cavada gehen, ist der rechte Pfad zu nehmen. Möchte man aber den Abstecher über den Monta Palo wählen, muss man weiter geradeaus hoch gehen. Achtung, die Abzweigung nach links führt in das linke Tal und nicht auf den Gipfel (wie ich leider feststellen musste, als ich diese fälschlicherweise zunächst wählte).
Nach einer weiteren halben Stunde steil hinauf hat man den Gipfel des Monte Palo (1.457m) erreicht. Richtung Westen sieht man gut den Passo del Cavada.
Auch mein Tagesziel Lodrino ist von oben sehr gut zu sehen.
Und hier das Panorama vom eigentlichen Gipfel (ohne Kreuz), auf dem ich raste. Das Gipfelkreuz selbst ist von einer großen Schulklasse umlagert.
Bei meinen Vorplanungen konnte ich in Lodrino direkt keine Übernachtungsmöglichkeit im Internet finden. Mehrfach stieß ich aber auf das Rifugio Nasego, welches unweit des Gipfels liegt. Da unklar war, ob man dort eventuell nächtigen kann, entscheide ich nicht über den Passo del Cavada gen Lodrino zu gehen, sondern einen Blick auf das Rifugio Richtung Südosten zu werfen. Nach knappen 30 Minuten erreiche ich das Rifugio Nasego.
Die Hütte ist unverschlossen. Anscheinend ist sie nur Sonntags/Feiertags bewirtschaftet, während den restlichen Tagen darf man sie aber als Biwak nutzen.
Laut einem Wanderer, der in dem Rifugio in 2013 nächtigte, standen einige Flaschen Wasser in einem Regal, die man gegen eine Spende in der Kasse nutzen konnte. Es gab Toiletten, fließendes Wasser und einen funktionierenden Gasherd. Allerdings gibt es keine Betten sondern nur Decken und Schlafsäcke die der Abpolsterung des Bodens dienen können, die "Nacht war nicht so toll und sehr einsam".
Der einzige (beflügelte) Bewohner des Rifugis hat auf jeden Fall keine Scheu vor mir.
Nach der Rifugio-Besichtigung gehe ich auf einem Pfad den Hang langsam schräg Richtung Lodrino hinunter. Immer näher tauchen die Gebäude von Lodrino vor mir auf.
Man stößt in den Ort (der am Hang gebaut ist) im oberen Drittel. Der 3V führt unmittelbar an der Trottoria Genzianella vorbei, in der ich raste und mir ein dickes Eis gönne. Der heutige Tag ist das erste Mal richtig heiß. Unten an der Hauptstraße gibt es einen fetten Supermarkt, in dem ich meine Gelüste nach Obst und Süßkram befriedigen kann. Doch eine Übernachtungsmöglichkeit ist weit und breit nicht in Sicht. In einer Bar spreche ich zwei nette Italienerinnen an, die für mich das B&B in Lodrino mit ihrem iPhone heraussuchen, von dem sie gehört haben. Und das Beste: sie fahren mich sogar direkt dorthin. Wunderbar!
Das B&B wird von einer sehr netten Frau betrieben und ist tiptop sauber. Ich habe ein eigenes Haus mit Kühlschrank und allem was dazu gehört. Nach meiner Erinnerung werden drei Häuser vermietet. Wenn alle Häuser belegt sind, gibt es anscheinend keine andere Übernachtungsalternative in Lodrino, sprich man muss entweder im Rifugio Nasego biwakieren oder per Bus ab Lodrino zum/zur nächsten Hotel/Herberge fahren. Hier der Blick auf "mein" hinteres Haus des B&B.
B&B Isola Verde
via Resolvino 4, Lodrino
Tel: +39 339 3433003
www.bebisolaverde.it
cavallaromarzia@libero.it
info@bebisolaverde.it
Rifugio Nasego
http://www.rifugionasego.it/
Biwak-Möglichkeit von Montag bis Samstag
Geöffnet an Sonn- und Feiertagen primär zum Essen
Toiletten, Gasherd und Wasser vorhanden, in 2013 standen Trinkwasserflaschen zur Nutzung (gegen Spende) bereit
Update-Hinweis von einem Wanderer, sofern das B&B in Lodrino ausgebucht ist:
Übernachtung im Rifugio Nasego, allerdings mit dem Nachteil, dass sich dann die ohnehin schon lange Etappe zum Santuario Conche (8 Std. von Lodrino) noch einmal um mindestens eine Stunde verlängert.
Eine mögliche Alternative könnte sein: Abstieg vom Rifugio Nasego hinunter in den Ort Casto (südöstlich von Lodrino), in dem gibt es wohl ein Hotel oder ähnliches gibt (auf Google Maps war in 1/2014 nichts eingetragen); allerdings ist kein guter Weg in der Karte ersichtlich, um nach der Übernachtung wieder auf den 3V zu kommen, ohne wieder zum Rifugio Nasego 500 Höhenmeter aufsteigen zu müssen. Allerdings scheint es einen Radweg von Casteo zu geben, der auf den 3V trifft, und zwar kurz einer Tontaubeschenschießanlage auf der Variante Bassa Richtung Santurio de Conche (vgl. Beschreibung nächste Etappe). Vielleicht könnte man den Radweg von Casto bis zum 3V entlang wandern.