Etappe 23: Rifugio Tita Secchi (2.367m) - Hotel Locanda Bonardi (1.751m) | |
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Distanz/ Gehzeit | 28 km / 6:30 Std. |
Höhenmeter | 3.450 m (1.400m Auf- und 2.050m Abstieg) |
Dauer (addiert) | Rifugio Tita Secchi 2.367m - Rifugio Bazzena 1.808m (1h) - Stahlbrücke über den Torrente Valle Trovagnolo 1.168m (ca. 2h) - Restaurant 1.412m (3:30h) - Querung über den Fluss Torrente Grigna 1.663m (4:30h) - Malga Ravenola 1.882m (5h) - Ankunft Straße nördlich Monte Dasdana 2.180m (5:30h) - Hotel Locanda Bonardi 1.751m (6:30h) |
Karten |
Kompass Wanderkarte: WK 71 Adamello-La Presanella Online Karten GPS-Track |
Übersicht der Routenführung im Geländebild
Heute Morgen bringe ich die letzte Etappe auf dem Sentiero No. 1 hinter mich. Meine netten italienischen Begleiter wählen kurz hinter dem Rifugio einen anderen Weg, so dass ich wieder alleine unterwegs bin. Hier der Wegweiser unterhalb der Staumauer an dem Lago della Vacca beim Rifugio Tita Secchi.
Noch ein letztes Mal ein Moor umgeben von Steinen in der Morgensonne
Dann geht es weiter bergab. In dem Foto ist gut zu sehen, wie der Weg nun immer weiter hinunter führt. Langsam weichen die Felsen grün bewachsenem Untergrund. Und auch die Gipfel ragen nicht mehr so gewagt in den Himmel. Hier beginnen dann auch gefühlt die Alpen langsam auszulaufen, obwohl ich mich immer noch auf ca. 2.300m Höhe befinde.
Der Pfad ist recht breit ausgetreten. Dies liegt auch an der vergleichsweise zentralen Lage des Rifugio Tita Secchi in der Nähe zur Straße (am Rifugio Bazzena). So ist Tita Secchi auch gut zu Fuß für Tagestouristen erreichbar. Etwa eine halbe Stunde später kommen mir auch schon Scharen von Tagesausflüglern in Turnschuhen und Flip-Flops entgegen.
Das Ende des Höhenwanderwegs Sentioro No. 1 erreicht man am Rifugio Bazzena Tassara. Mit dem größen Parkplatz handelt es sich bei dem Rifugio um eine Massenherberge mit TV im Gastraum. Aber für eine Pause mit Croissant reichts.
Mit dem Höhenwanderweg endet auch die angenehme und durchgängige Markierung des Pfads. Ab nun ist wieder genaues gucken auf dem L1 angesagt. Gemäß Karte muss ich links vom Rifugio Bazzena über die Wiese, was ich auch tue. Immer geradeaus, und dann stößt man auf den Weg im Wald.
Einige Zeit später biegt man links ab, dahinter ist der Weg bald gepflastert. Und da Wochenende ist, sind einige Autos auf dem Weg zu den Wochenendwohnungen unterwegs, die sich teilweise am Wegesrand befinden.
Ich wähle laut Kompasskarte extra einen Weg abseits des gepflasterten Wegs, kann den "Einstieg" aber nicht wirklich finden. Auch die Einheimischen die ich Frage, kennen den Pfad nicht. Nach einigem vor- und zurücklaufen schlage ich mich querfeldein hinunter zum Bach. An ein/zwei Bäumen kann man auch noch sehr verblasste rote Markierungen erkennen, aber komfortabel ist der Weg weiß Gott nicht. Teilweise muss man sich durch Gestrüpp zwängen, ich bin ziemlich genervt, zumal die Sucherei des Einstiegs auch schon Zeit gekostet hat. Daher ist in dem GPX-Track oben im Kartenbild der alternative Weg eingetragen, die ich besser genommen hätte.
Unten am Fluss wende ich mich nach rechts, laufe die Straße entlang und überquere über eine imposante Stahlbrücke den Fluss Torrente Valle di Trovagnolo. Dahinter geht es steil in Serpentinen bergauf. Ich bin schon ziemlich durchgeschwitzt, es ist recht warm. So niedrig (etwa 1.200m) war ich ja schon lange nicht mehr, mein Wasservorrat in dem Camel-Back schmilzt dahin und ich habe Sorge, dass das Wasser nicht mehr bis zum Ende der Tagesetappe reicht. Ich lasse den kleinen Campingplatz (Malga Campnonolo) rechtsseitig am Fluss liegen und stoße dann zu meiner großen Freude auf der linken Seite des Waldwegs auf ein kleine Agroturismo, in dem extrem leckeres und üppiges Essen zum Mittag serviert wird. Auch der Käse zum Nachtisch ist extrem geschmackvoll. Ich trinke viel, fülle meinen Wasservorrat auf und breche nach einer ausgiebigen Pause mit vollem Magen wieder auf.
Optimale Raumnutzung des Baums.... oder hält der Baum den Fels?
Auf diesem Teil des Wegs setzt ein neues Wegzeichen ein. Ab und zu sind Tafeln zum Kohleabbau in der Region angebracht und ich folge diesen Wegweisern. Rot-weiße Markierungen sind gar nicht mehr zu finden.
Auch der Pfad wird schlechter erkennbar, wie z.B. durch diese weiten Wiesen.
An dieser Stelle passiere ich den Torrente Grigna. Auf der gegenüberliegenden Seite ist nahe der Bäume ein Pflock mit rot-weißer Markierung eingeschlagen, dem ich fälschlicherweise folge. Ich hätte, wie ich später merke, am Fluss links hochgehen müssen. Statt dessen laufe ich den Bergbauschildern hinter her, die sich irgendwann verlieren. Das zweite Mal verlatscht, ich bin genervt, zücke endlich die Karte und realisiere meinen Fehler... Dieser Umweg hat mich weitere 45 Minuten gekostet.
Nachdem ich meinen Irrtum bemerke, kehre ich an den Fluss zurück und gehe an seiner rechten Seite langsam aber stetig den Hügel hinauf Richtung Malga Ravenola.
Teilweise ist kein richtiger Pfad mehr zu sehen, letztlich muss man aber einfach immer weiter bergauf und stößt dann ab und zu doch noch auf verblasste Markierungen am Boden.
Nach einiger Zeit öffnet sich die leichte Bewaldung zu einer Wiese und man sieht links die Malga Ravenola liegen, die inzwischen wieder von Hirten bewohnte ist. Darüber befinden sich große Radar-/Abhöranlagen einer ehemaligen Nato Basis, die man schon von weitem gesehen hat.
Hinter der Malga liegen die beiden Seen Laghi di Ravenola, an denen sich Einheimische sonnen und baden. Eigentlich hätte ich auch Lust auf eine Pause und ein Bad, verkneife mir dies aber, da ich schon recht platt bin und nicht genau abschätzen kann, wie weit es noch ist bzw. wo ich wirklich nächtigen werde. Hier der Blick zurück auf die beiden Seen von oben auf dem Weg zur Straße nördlich des Monte Dasdana.
Oben an der Straße befindet sich der nördliche Scheitelpunkt des hufeisenförmigen Wanderwegs Sentiero 3V, der 3 Täler durchkreuzt.
Hans Losse hatte auf dieser Tagesetappe in der Malga Ravenola biwakiert. Diese Variante fällt aus, da die Malga wieder genutzt wird. Daher stellt sich an diesem Punkt die Frage nach der "besten Route" bis nach Brescia.
Die unterschiedlichen Wegführungen sind in der folgenden Karte mit Höhenprofilen darunter visualisiert:
Automatisches Höhenprofil mit Bezug zur Karte oben (vorher relevanten Track oben auswählen, dann mit der Maus über Track fahren)
Nach einigen Überlegungen entscheide ich mich, dem Sentiero 3V ostwärts Richtung Passo Maniva zu folgen. Aus folgenden Gründen:
Wie auch immer, so dramatisch ist das Straßenstück nicht, kurz danach biegt man an einer Abzweigung auf eine Hochebene mit tollem Blick ab. Hier der Blick Richtung Passo Maniva und das Hotel Locanda Bonardi (links und klein im Bild), in dem ich zu nächtigen beabsichtige.
Hier das Hotel Locanda Bonardi von oben. Ich bin in Summe jetzt 11 Stunden unterwegs und ziemlich geschlaucht. Das Hotel wimmelt von Touristen, die vom nahen Passo Mannova hierher einen Abstecher mit Ihrem Auto/Motorrad unternehmen. Was für ein Unterschied zu den schnuckelig rustikalen Refugis auf dem Sentiero No. 1!
Das nächste Mal würde ich zum Hotel (Albergo Dosso Alto) direkt am Pass Maniva weiterlaufen, das machte m.E. einen besseren Eindruck.
Rifugio Bazena Tassara
Tel: +39 0364 310777
Mobil: +39 335 6008693
http://www.rifugiobazena.it
info@rifugiobazena.it
50 Betten
DZ: 50€
Hotel Locanda Bonardi
Via Maniva, 256, 25060 Collio Brescia, Italien
Telefon:+39 030 922 0911
www.hotelbonardi.it
info@hotelbonardi.it
eher teuer bzw. überteuert
Albergo Dosso Alto
Loc. Passo Maniva, Collio, Italien [liegt direkt auf dem Parkplatz oben am Pass Maniva]
Tel +39-030927642
http://www.rosaettore.it/
info@rosaettore.it