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Tag 19: Rifugio Garibaldi - Rifugio Gnutti

Etappe 19: Rifugio Garibaldi (2.548m) - Rifugio Gnutti (2.175m)
Distanz/ Gehzeit 12,5 km / 5:45 Std.
Höhenmeter 2.400m (1.000m Auf- und 1.400m Abstieg)
Dauer (addiert) Rifugio Garibaldi 2.548m - Staumauer Lago Pantano 2.389m (1h) - Passo di Premassone  2.884m (2:45h) - Rifugio Tonolini 2.454m (4:30h) - Rifugio Baitone 2.284m (5h) - Rifugio Gnutti 2.175m (5:45h)
Karten Kompass Wanderkarte: WK 71 Adamello-La Presanella
Online Karten
GPS-Track

Schräge Satellitensicht auf die Route (Blick Richtung Westen)

Routenübersicht der Etappe 19 Tag 19: Rifugio Garibaldi - Rifugio Gnutti auf dem L1

Übersicht der Routenführung im Geländebild


Automatisches Höhenprofil mit Bezug zur Karte oben:

Routenbeschreibung

Nach der gestrigen, eher unattraktiven Route direkt auf den Versorgungswegen am Rande der Stauseen geht es heute wieder stärker durch die Natur und den sehr rauen Granit.

Zum Aufbruch vom Rifugio Garibaldi strahlt die klare Morgensonne die westliche Bergkette um den Cime de Lavedole Sud (3.074m) traumhaft an. Klein aber dennoch zu erkennen ist die Staumauer des Lago Pantano links im Bild. Dort führt die heutige Strecke direkt vorbei und weiter schräg links hoch bis zum Sattel, über den man auf dem Sentiero No. 1 ins Nachbartal gelangt.

Morgen-Panorama Richtung Westen vom Rifugio Garribaldi

Doch zunächst führt der Pfad um den Stausee am Rifugio Garibaldi herum zu einer kleinen Brücke über den Abfluss des kleinen Gletschers, den ich gestern sah. Anschließend geht es recht steil hinauf zu einer schmalen Scharte links von dem kleinen Gipfel unten auf dem Foto. Von weitem glaubt man gar nicht, dass es dort hinauf gehen soll. Auf dem Pfad liegen kreuz und quer große Granitblöcke, die mühsam zu übersteigen sind und einen ersten Vorgeschmack auf die anstrengende Wegführung im weiteren Tagesverlauf bieten.

Kurz vor der schmalen Scharte...

... offenbart sich ein schöner Ausblick mit der Sonne im Rücken und dem eigenen Schatten voraus.

Hinter der Scharte geht es dann steil hinunter zu dem Stausee Lago Pantano. Auf der Kompass-Wanderkarte ist der Wanderweg direkt auf der Staumauer eingetragen, eine Wegführung, die auch ich zunächst wähle. Ich zwänge mich durch allerlei Bauwagen auf der Staumauer, werde dann aber zurückgepfiffen und soll den (wie ich dann auch sehe markierten) Weg unten am Fuß der Mauer entlang nehmen. Das ist schon ein wenig frustrierend, die Mauer ist doch recht hoch. Unerfreulicherweise durchzuckt beim Abstieg zum Talboden mein linkes Knie ein heftiger Schmerz. Ich kann das Knie kaum mehr beugen und denke, hier ist nun wirklich Schluss mit der Alpenquerung, das waren einfach zu viele Höhenmeter bergab für die Gelenke. Ich mache eine Pause und ziehe die zweite, teurere Kniebandage an, die ich in Zwieselstein kaufte (eine GenuTrain von Bauernfeind). Und kaum zu glauben, mit der Bandage ist der Schmerz fast weg. So gehe ich etwas langsamer weiter und steige auf der anderen Seite wieder zur Oberkante der Staumauer auf.

Blick auf die Staumauer vom Lag Pantano

Oben an der Staumauer angekommen geht es schräg nach links weiter, immer den Sattel vor Augen. Der schmale Trampelpfad durch die Wiese zeigt noch einmal, dass dieser Weg wirklich selten begangen ist.

Westlich des Stausees Lago Pantano mit Blick auf die Scharte am L1

Kurz vor der Scharte wird es nochmal steiler, es gibt sogar eine Kettensicherung mit letztem Blick zurück auf den Stausee.

Ober am Sattel (Passo di Premassone) angekommen ist die Aussicht super, hier das Panorama zurück ins Tal Richtung Norden und den Stauseen. Halb rechts oben und klein zu erahnen ist ebenfalls der Stausee Vernocolo mit dem Rifugio Garibaldi, wo ich heute Morgen startete.

Panorama von der Scharte Richtung Temu auf dem L1 Nahe Rif. Tonolini

Der Blick vom Passo di Premassone ins andere, südliche Tal. Keine Menschenseele zu sehen - und unten warten die Granit-Brocken. Das Rifugio Tonolini liegt noch verdeckt "halbrechts" im Tal.

Blick vom Sattel auf dem L1 bzw. Sentiero Adamell No. 1 zwischen Rf. Garibaldi und Rif. Tonolinie

So ein Granitmeer habe ich noch nicht erlebt. Markierungen sind vorhanden, aber man muss wirklich von Block zu Block springen bzw. klettern und kommt nur unglaublich langsam voran. Nervenaufreibend, da lernt man die Wegarbeiter schätzen, die auf den häufig begangeneren Pfaden kleine Wege zwischen Blöcken legen - aber hier nicht...

Blockmeer auf dem L1 Richtung Rifugio Tonolini

Dafür mangelt es auf diesem Abschnitt zumindest nicht an Wegmarkierungen...

Üppige Wegmarkierungen auf dem Weg zum Rifugio Tonolini

Knapp eine Stunde hinter dem Sattel taucht das kleine Rifugio Tonolini auf, in dem ich zum Mittag raste.

Blick auf Rifugio Tonolini

Fast schon verwirrende Wegweiser am Rifugio Tonolini...

Schildermeer / Wegweiser am Rifugio Tonolini

Mit gluckernden Spaghetti im Bauche gehe ich weiter talabwärts, am Stausee Lago Baitone vorbei bis zum gelb angemalten Rifugio Baitone.

Blick auf Rifugio Baitoni

Hinter dem Rifugio öffnet sich ein tiefes Tal, an dessen Talrand der Pfad nun links entlang führt.

Schlucht hinter Rif. Baitone

Wenn es sein muß, wurden für den Weg offensichtlich Felsen weggesprengt. Der Weg läuft unter den Überhängen hindurch, Treppen und Geländer sind komfortabel angelegt. Und rechts gehts steil bergab.

Immer weiter am Talrand entlang, hier sogar mit Seilversicherung, die man aber nicht braucht, wenn man halbwegs trittsicher ist.

Das Tagesziel vor Augen: Rifugio Gnutti - mit eigenem kleinen Stausee. Die Scharte des Passo Miller oberhalb des Rifugios zwischen den beiden Gipfeln zeichnet sich ebenfalls gut vom Himmel ab. Dort führt der Sentiero No. 1 dann morgen weiter.

Das Rifugio Gnutti ist klein und schnuckelig.

Rifugio Gnutti auf dem Sentiero N. 1 bzw dem L1

Betrieben wird es von einem ca. 70 jährigen Ehepaar samt Bruder, die auf den ersten Blick mit ihren Jogginghosen und leicht ungepflegtem Bart sehr rustikal aussehen. Ebenfalls rustikal die Schlafräume.

Rustikaler Schlafsaal im Rifugion Gnutti

Spätestens in diesem Rifugio wird mir drastisch der Unterschied zwischen den auf Massentourismus ausgelegten Hütten in den nördlicheren Alpen und den persönlichen, mit Herz betrieben Hütten hier auf dem Sentiero No.1 klar. Die Herzlichkeit, mit der die Hüttenbetreiber die Gäste empfangen, sucht ihresgleichen. Und wenn der Hüttenwirt abends die Mundharmonika rausholt und mit seinem Bariton die Wände zum Wackeln bringt, können die Gliedmaßen sich von den Wanderstrapazen über die Granitblöcke noch schneller entspannen

Übernachtungsmöglichkeiten

Rifugio Franco Tonolini
Tel: +39 0364 71181
Mobil: +39 338 9282075
http://www.cai.bs.it/vedit/pagina.asp?pagina=1361
fabio.madeo@alice.it
48 Schlafplätze

Rifugio Baitone
Tel: +39 0364 779760
Mobil: +39 335 8166047
mail@rifugio-baitone.it
http://www.rifugio-baitone.it/
90 Schlafplätze

Rifugio Serafino Gnutti
Tel: +39 0364 72241
rifugiognutti@libero.it
http://www.cai.bs.it/vedit/pagina.asp?pagina=1321
34 Schlafplätze