Etappe 5: Von Untermieming (803m) zur Dortmunder Hütte (948m) | |
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Distanz/ Dauer | 23 km / 7,5 Std. |
Höhenmeter | 3.950 m (2.550m Auf- und 1400m Abstieg) |
Dauer (addiert) | Untermieming 803m - Inn-Hängebrücke 638m (0:20h) - Stams 572m (0:40h) - Stamser Alm 1.880m (3:30h) - Bährlehn-Kreuz 2.100m (4:00h) - Pirchkogel 2.828m (5:45h) – Hinterer Grieskogel 2.684m (6:15h) - Gondelstation Kaiserbahn [kein Sommerbetrieb] 2.427m (6:40h) - Dortmunder Hütte 948m (7:30h) |
Karten | Kompass Wanderkarte: WK 35 Imst-Telfs-Kühtai Online Karten GPS-Track |
Bereits Hans Losse schilderte diese Etappe als sehr lang und empfahl frühes Aufstehen. Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen aufgeregt. Vorab geschätzte ca. 3.500 addierte Höhenmeter sind keine einfache Nuss...
Dazu hat es nachts in der Höhe geschneit, wie ich morgens aus meinem Balkonzimmer sehe. Der weiße Pirchkogel, den ich erklimmen will, ist in der Mitte des Bildes unten gut zu sehen. Auch die restlichen Gipfel sind zart gepudert. Nach kurzem Zögern entscheide ich mich trotzdem loszulaufen in der Hoffnung, dass bis zum meiner Ankunft alles getaut ist.
Nach dem Aufbruch vom Gasthaus Neuwirt kaufe ich noch kurz im nahegelegenen, kleinen Supermarkt ein paar Lebensmittel ein - die nächsten vier Tage wird auf Hütten übernachtet. Dann gehts bergab zum Inn. Zunächst durch Wiesen, dann steiler in kleinen Serpentinen. Wow, unten befindet sich eine Super-Hängebrücke über den breiten Inn, nur für Fußgänger.
Hinter der Brücke durch die Autobahnunterführung und dann rechts abbiegen. Am sehr schönen Zisterzienserabtei Stams vorbei (mit Hofladen), und dann beginnt der stetige Aufstieg. Erstaunlich, wie lange man die Autobahn noch den Berg hochschallen hört. In sehr langgezogenen Serpentinen schraubt man sich immer höher, zunächst auf einer kleinen asphaltierten Straße, die bald in einen sandigen Forstweg übergeht. Links und rechts blühen wohlduftend die Waldwiesen, bevor der Tannenwald beginnt.
Im Wald treffe ich einen älteren Herrn, der auf der Suche nach Pilzen flink zwischen den Bäumen unterwegs ist. Wir kommen ins Gespräch, und er zeigt mir eine Abkürzung, mit der wir zwei große Serpentinenschleifen auf dem Forstweg abkürzen. Der schmale Weg der Abkürzung ist frisch gemäht (das mag nicht immer so sein, der Forstweg führt auch ans Ziel), aber recht steil. Zügig laufe ich hinter meinem Guide her, bis wir wieder auf dem Forstweg landen. Dort stiefel ich alleine die restlichen Kilometer bis zur Stamser Alm, stetig bergauf. Endlich ist die Alm und die links daneben liegende, luxuriös anmutende Villa eines italienischen Abgeordneten in Sicht:
Schon leicht erschöpft gönne ich mir eine längere Mittagspause mit großer Wurst- und Käse-Brotplatte. Ich schaue wohl noch recht hungrig und werde freundlicherweise vom Besitzer der Alm zu ein paar Klößen eingeladen. Sehr nett und lecker. Nach dem ausgiebigen Mittag gehts weiter Richtung Bährlehn-Kreuz, an Kühen, saftig grünen Wiesen und Alpenrosen vorbei.
Oben am Bährlehnkreuz angekommen habe ich schon recht weiche Knie. Mir schwant, das wird heute eine sehr knackige Tour. Ich überlege, ob ich zur Stamser Alm umdrehen und dort übernachten soll, was inzwischen möglich. Bei meinen Recherchen vor der Reise war das noch nicht herauszufinden. Hätte ich dies vorher gewusst, hätte ich dort wohl eine Übernachtung eingeplant. Und das würde ich auch jedem anderen empfehlen. Unabhängig davon - der Blick über das Bärlehn-Kreuz von 1.900m ins Inn-Tal ist schon super.
Talabgewandt führt der Weg nun wieder steiler und rauer bergauf. Das Gipfelkreuz des Pirchkogels lässt sich in der Ferne schon erkennen. Aber bis dahin dauert es noch, der Pfad schwenkt rechts entlang, stets auf dem breiten Bergrücken.
Endlich angekommen auf dem Pirchkogel! Nach über 2.100m Aufstieg und zahlreichen kurzen Verschnaufpausen. Es weht ein kräftiger Wind, aber der Ausblick ist fantastisch.
Panorama vom Pirchkogel (2.828m) Richtung Südseite des Inntals
Oben am Gipfelkreuz sind die Stahlseile noch vereist, so kalt ist es. Doch der restliche Schnee, den ich noch am Morgen sah, ist geschmolzen.
In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Hintere Grieskogel. Von ihm kann man gut in das Tal blicken, wo ich übernachten werde. Ganz links im Bild und gut zu sehen ist der Speicher Finstertal, an dessen Ufer ich am nächsten Tag entlangwandere, um die dahinter liegende Finstertaler Scharte zu überschreiten.
Panorama vom Hinteren Grieskogel (2.673m) u.a. Richtung Kuhtai
Das Wetter ist gut, die Gräser spielen im Wind... langsam mache ich mich fertig für den langen und anfänglich steilen Abstieg zur Dortmunder Hütte. Leider fahren die Winterlifte an der Station der Kaiserbahn nicht im Sommer. Ich bin so platt, ich hätte den Lift ohne Zögern talwärts genommen.
Meine Hütte für die Nacht. Nach 8 Stunden Wanderung über 23km und fast 4.000 addierten Höhenmetern bin ich absolut bedient.
Vor dem Sprung ins Bettenlager noch kurz die Abendstimmung mit Sonnenuntergang im Kräutergarten der Dortmunder Hütte genossen.
Dortmunder Hütte
A-6183 Kühtai
Tel.: +43 / 52 39 / 52 02
Mobil.: +43 / 664 / 3935878
www.dortmunderhuette.at
info@dortmunderhuette.at
24 Zimmer- und 48 Lagerplätze
Stamser Alm
Mobil: +43 / 660 / 410 83 74
http://www.huettenguide.net/huetten/Stamser-Alm
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