Tag 17: Rifugio Bozzi - Temù

Schräge Satellitensicht auf die Route (Blick Richtung Südwesten)

Übersicht der Routenführung im Geländebild

Automatisches Höhenprofil mit Bezug zur Karte oben:

Routenbeschreibung

Der heutige Tag führt auf dem Sentiero Nr. 2 zurück ins Tal von Ponte di Legno und die Zivilisation. 

Vom Rifugio aus führt Richtung Südwesten ein Pfad höhenlinienparallel. Linker Seite pfeifen ständig die Murmeltiere. Blickt man vom Rand des kleinen Seitentals hinunter, fühlt man sich wie ein Vogel, so klein sind die Häuser und Scheunen im Talboden.

Nach einiger Zeit schwenkt der Pfad nach links und das große Tal mit Ponte di Legno und Temù weiter hinten wird sichtbar.

Weiter links sind auch das erste Mal Teile des riesigen Adamello-Gletschers hoch auf den Berggipfeln der anderen Teilseite zu erahnen.

Bald beginnt der Abstieg hinunter ins Tal. Teilweise in Serpentinen läuft man durch die Wiesen. Nach einiger Zeit stößt man auf eine festere Straße mit Gebäuden, an der man sich links hält.  Erste Wegweiser künden vom Ende des Nationalparks Stilfser Joch (der streng genommen bereits an der Scharte Forcellina di Montozzo endete) und dem Beginn des Adamello-Nationalparks.

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Etwa 10 Minuten läuft man auf diesem festeren Waldweg, dann kommt rechter Hand ein kleines Gehöft, vor dem rechts ein schmaler Pfad hinunter nach Ponte die Legno führt. Der Weg ist knapp als Mountain-Radweg markiert. So geht es immer weiter hinunter, vorbei an einem Werk für Baustoffe bis man an die Hauptstraße gelangt, der man kurz folgt. Und hier ist neben Ponte di Legno das erste Mal das Ziel des L1 angezeigt: Brescia.

Rechts zweigt ein kleine Seitenstraße ab, durch die man gemütlich ins Stadtzentrum von Ponte di Legno samt Brunnen gelangt. Es ist kurz vor 12 Uhr, es wimmelt nur so von adrett gekleideten und gut gelaunten Italienern. ZIVILISATION. Ich bin ein wenig überwältigt und komme mir vor wie auf Entzug, der vielleicht auch durch die rustikalen Betreiber des Rifugio Bozzi gefördert wurde. Aber das ist Italien, wie ich es mir vorstelle.

Ich mache eine ausgiebige Pause und gönne mir ein traumhaftes Törtchen mit heißer Schokolade, die fast schon die Konsistenz von heißem Pudding hat. Was braucht man mehr, um glücklich zu sein?

Kurze Zeit später (kurz von eins) ist der Platz wie leer gefegt, Siesta, alle Läden schließen. Ich gehe weiter, unterquere die südlich gelegene Hauptstraße und gelange an die Liftstationen, die Richtung Gletscher führen. Oberhalb der Gondelstation führt ein Waldweg Richtung Westen und Temù. Nach ca. 40 Minuten laufe ich erneut unter einem Gondelseil entlang, kurz danach biegt der Weg rechts bergab Richtung Temù. Die eigentlich schön anmutende Altstadt von Temù ist wie ausgestorben, viele Verkaufsschilder an den Gebäuden lassen erahnen, dass die Finanzkrise auch auf dem Land spürbar ist. Daher gönne ich mir ein schönes Hotel an der Hauptstraße (sogar mit fettem Wellness-Bereich, den ich leider erst am Morgen entdecke).

Auf dem Marktplatz von Temù ist ein großes Zelt aufgebaut. Abends spielen die Einwohner und Touristen dort Bingo. Ein Animateur heizt die Party ein ... da freue ich mich doch schon wieder auf das Adamello-Gebirge, das der Mond zart anstrahlt.

Übernachtungsmöglichkeiten

Hotel Avio
Via Roma, 26 
25050 Temù
Tel: +39 0364 906001
http://www.hotelavio.it/
hotalavio@libero.it
DZ ca. 90€

Hotel Adamello
Via Roma 45
25050 Temù vicino a Ponte di Legno
Tel: +39 0364 94123
http://www.hoteladamello.it/en/hotel-adamello/
hoteladamello.hotel@tin.it
DZ ca. 70€