Tag 16: Peio - Rifugio Bozzi

Etappe 16: Peio (1.582m) bis Rifugio Bozzi (2.478m)
Distanz/ Gehzeit 16 km / 4:45 Std.
Höhenmeter 2.050 m (1.500 m Auf- und 550 m Abstieg)
Dauer (addiert) Peio 1.582m - Überqerung Wasserfall/-werk mit Warnschild 1.834m (1h)  - verlassene Malga 1.945m (2h) - Staumauer Lago du Plan Balu 1.806 (2:15h) - ein Personen-Brücke über den Fluss, der den Stausee von Süden speist 2.157m (3:15h) - Sattel (Forcellina di Montozzo) 2.623m (4:30h) - Rifuio Bozzi 2.478m (4:45h)
Karten Kompass Wanderkarte: WK 72 Ortler/Ortles-Cevedale
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GPS-Track

Schräge Satellitensicht auf die Route (Blick Richtung Süden)

Routenübersicht der Etappe 16 Peio - Rifugio Bozzi auf dem L1

Übersicht der Routenführung im Geländebild


Automatisches Höhenprofil mit Bezug zur Karte oben:

Routenbeschreibung

Übersicht der Routenführung

Der kleine Ort Peio war lange Zeit sehr ländlich geprägt. Dies wurde mir noch einmal morgens klar, als ich einige altere Bürger sah, die ihre kleine Kanne mit der frisch gezapften Milch (Bild links) in die genossenschaftlich organisierte Käserei des Ortes (Bild rechts) brachten. In einem kleinen Verkaufsraum lässt sich dort auch Käse erwerben.

Dorfbewohner von Peio auf dem Rückweg von der Käserei mit MilchkanneGenossenschaftliche Käserei in Peio

Der heutige Weg auf dem L1 führt von meinem Albergo Central aus vorbei am (netter aussehenden) Albergo/Ristorante San Rocco vorbei bis fast zum Ortsausgang. Dort hat man noch einmal einen guten Blick auf den Ort Peio und die frisch gemähten Wiesen oberhalb.

Da die Strecke dieser Etappe bis zum Stausee nicht markiert ist, beschreibe ich wichtige Abzweige im Folgenden etwas genauer. An der letzten linksseitigen Gebäudegruppe des Ortes Peio spaltet sich ein Pfad links von der Hauptstraße ab. In den hinein, um den Weg auf der Straße zu vermeiden. Nach kurzer Zeit passiert man auf der linken Seite einen Telekom-Mast. Weiter geht es vorbei an kleinen Höfen und zahlreichen Scheunen, aus denen das gemähte Gras quillt. Weiter unter den Stahleisen eines Gondellifts hindurch durch, der hinauf zu einem 3.000er nordwestlich von Peio führt.

Scheune hinter Peio

Unten auf dem Foto gut zu sehen ist waldige Tal. Der Weg führt an der rechten Talseite entlang bis zum Stausee. Der Stausee selbst ist kaum zu erkennen in der Bildmitte.

Blick ins Tal Richtung Stausee hinter Peio

Doch zurück zur detaillierteren Wegbeschreibung (siehe auch diese Karte). Nachdem man wieder eine festere Straße erreicht hat, überquert man auf einer Brücke den Vio Rioz. Noch ein kleines Stück geradeaus durch Bäume, dann schwenkt der Weg langsam nach rechts gen Norden. Rechter Hand befindet sich ein kleines Haus und links zweigt ein kleiner Pfad ab, den ich hinuntergehe (teilweise steil) zu einer kleinen U-förmigen Schlucht mit kleinem Fluss. Ab hier ist der Weg einfach zu finden. Er führt zunächst weiter auf einem Pfad, bis man zu einem rauschenden Bergbach gelangt, der vollständig in einer Betonöffnung verschwindet und dort Turbinen zur Erzeugung von Strom antreibt. Ein Schild warnt in radebrechendem Deutsch vor Springfluten.

Zufluss westlich von Peio in den Torrente Noce Nero mit WasserkraftwerkWarnschild am Fluss vor Springfluten

Durch den Wald geht es weiter auf schmaleren Pfaden und breiteren Forstwegen.

Waldpfad westlich von PeioForstweg westlich von Peio

Schließlich erreicht man eine verlassene Malga mit einer großen Viehtränke aus Stein.

Von ihr hat man auch einen guten Blick auf den Weg hinunter zum Stausee Lago di Plan Balu. Ebenfalls schwach zu erkennen ist der kleine Wasserfall in der Schlucht oberhalb des Stausees, zu dem die heutige Etappe ebenfalls führt.

Blick auf den Stausee Lago di Plan Balu

Direkt auf der Staumauer kann man entlang gehen.

Staumauer Lago di Balu

Der Wasserstand im Stausee ist allerdings nicht allzu hoch.

Noch ein kleines Stück direkt am Stausee entlang und dann schraubt sich der Pfad langsam aber stetig nach oben. Die Hänge des Stausees sind üppigst mit Farnen und farbig blühenden Blumen bewachsen. Was für eine Abwechslung nach den langen Wegen auf kargen Felsen!

Je höher man steigt, desto eindrucksvoller wird der Blick auf die gegenüberliegende Seite des Stausees und die schneebedeckten Berge.

Blcik auf den Stausee Plan Balu und die Berge dahinter

Der Weg ist nun teilweise in Serpentinen geschlungen und führt immer weiter nach oben. Nun passiert man auch den Fluss unterhalb des Wasserfalls (den man bereits von Ferne sah) über eine kleine, schmale Hängebrücke...

Hängebrück überhalb des Stausees Richtung Rif. MontozzoEnge Hängebrücke

Der deutliche Hinweis zur maximalen Belastbarkeit wäre angesichts des Zustands der Brücke kaum nötig gewesen...

Warnschild Hängebrücke

Ein kleines Stückchen weiter oben öffnet sich ein perfekter Blick zurück über den Stausee und das Tal, das ich heute entlang kam. Am Horizont kann man sogar noch schwach die Gletscher sehen, die Nahe der Furkelescharte weiß glänzen.

Und hier der Blick zurück über den Stausee und das Tal, das ich heute entlangkam. Letztlich kann man sogar am Horizont noch die Gletscher Nahe der Furkelescharte erkennen.

Oberhalb der Baumgrenze öffnet sich die karg bewachsende Hochfläche mit Blick auf die Scharte in der Bildmitte.

Hochfläche mit Blick auf die Scharte Forcellina Montozzo

Und plötzlich raschelt es rechts im Gras.

Keine Spur von Scheu haben diese jungen Murmeltiere. Das dürfte sowohl ihrer Unerfahrenheit als auch der Tatsache geschuldet sein, dass hier seltener Leute entlang wandern.

Junge Murmeltieren

Kurz vor der Scharte scheinen sich die Wolken aufzubäumen.

Und dann ist die endlich der Pass erreicht: die Sattel (Forcellina di Montozzo) 2.623mSattel (Forcellina di Montozzo) 2.623mForcellina die Montozzo auf 2.325m. Hier der Panoramablick zurück auf die Hochfläche.

Panorama Richtung Norden auf der Scharte (Forcellina de Montozzo)

Lichtspiele auf dem kargen Gebirgsboden

An dieser wichtigen Paßlage befinden sich noch die Überreste der Schützengräben und des Stacheldrahts aus dem 1. Weltkrieg, inkl. Gedenktafel an die Gefallenen.

Schützengraben auf der Forcelline di Montozzo

Hinter der Scharte sind links noch die Reste des alten, kreuzfömigen Gefechtsstands zu sehen. Und rechts Nahe dem See erkennt man das Tagesziel: das Rifugio Bozzi.

Blick von der Scharte auf das Rifugion Bozzi

Das Rifugio Bozzi mit der Scharte dahinter.

Rifugio Bozzi mit Forcellina di Montozzo

Antike Schließtechnik am Hütteneingang.

Die Hütte selbst rustikal und definitiv ein anderer Schnack als die Luxusherbergen in Tirol.

Rifugi Bozzi von innen

3-stöckige Betten. Das ist neu. Wenns hier voll ist, ist an Schlafen wohl kaum zu denken. Aber ich bin der einzige Gast im Rifugio.

Abendstimmung am Rifugio.

Nahe Rifugi Bozzi . mit Blick auf Forcellina Scharte

Und in Gedenken an Tausenden von Soldaten, die größtenteils an Höhenkrankheit und Erfrierungen hier während des ersten Weltkriegs starben. Nahe dem Rifugio befindet sich ein kleines Museum, das eindringlich die erbärmliche Ausstattung der Soldaten und das Leid dokumentiert. Mit etwas Glück schließt einem der Hüttenwirt das kleine Museum auf.

Übernachtungsmöglichkeit:

Rifugio Bozzi (bzw. Rifugio Angiolino Bozzi al Montozzo)
Tel:  +39-0364/900 152, +39-0364/92539
Mobil: +39-338/3324193
caibrescia@cai.bs.it